DAS UNTERNEHMEN
MCL – MATERIALS CENTER LEOBEN FORSCHUNG GMBH
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Wirtschaftskrise gemeinsam erfolgreich bewältigt
Im Jahr 2010 hat sich das allgemeine wirtschaftliche Umfeld im Vergleich zum Jahr
davor wesentlich gebessert und lässt auf eine nachhaltige Erholung der Wirtschafts-
situation hoffen – auch wenn bereits wieder erste Anzeichen einer neuerlichen Ab-
schwächung merkbar sind. Die Besserung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage
wurde genutzt, um durch verstärkte Akquisitionstätigkeit neue Projekte zu entwickeln
und umzusetzen. So konnten im Geschäftsjahr 2010 wieder 13 neue Projekte gestar-
tet und damit der Einbruch des Auftragsbestandes aus dem schwierigen Jahr 2009
erfolgreich kompensiert werden.
Projekte in neuen Themengebieten und steigende Mitarbeiterzahlen
In diesem Zusammenhang wollen wir explizit darauf hinweisen, dass die bestehenden
Unternehmenspartner auch während der Wirtschaftskrise loyal zum Forschungspro-
gramm COMET und zum MCL gestanden sind, wofür wir nochmals unseren Dank
aussprechen möchten. Der Aufbau von neuen Projekten im Geschäftsjahr 2010 ist
vor allem darauf zurückzuführen, dass viele neue Unternehmen für das Forschungs-
programm gewonnen werden konnten. Während die meisten bestehenden Unter-
nehmenspartner in der Werkstoffherstellung und -verarbeitung tätig sind, kommen
die neuen Partner vorwiegend aus den Branchen Energie, Mobilität und Umwelt.
Möglich war die deutliche Erweiterung des Portfolios durch unsere umfangreiche
Methodenkompetenz im Bereich der Werkstoffmechanik und -charakterisierung, die
sich auch auf neue Themenbereiche übertragen lässt. Bei den neuen Unternehmens-
partnern handelt es sich um international renommierte Firmen aus der Steiermark,
Österreich und Deutschland. Damit werden wir unserem Auftrag gerecht, die lokale
Wirtschaft mit Innovationen zu stärken und gleichzeitig die internationale Ausrich-
tung zu forcieren. Wir sind stolz, im COMET Forschungsprogramm mit insgesamt 70
Unternehmenspartnern und zahlreichen Firmen im NonK-Bereich kooperieren zu
können.
Mit dem steigenden Projektvolumen und den zusätzlichen Unternehmenspartnern
hat sich auch die Mitarbeiterzahl erhöht: Mit Jahresende 2010 beschäftigte das MCL
insgesamt 116 vorwiegend wissenschaftliche MitarbeiterInnen, das entspricht einer
Steigerung von 15% gegenüber 2009.
Erfolge und Wissensbilanz
Das COMET Forschungsprogramm MPPE befindet sich nun in seinem dritten Jahr
und kann bereits wesentliche wissenschaftliche Fortschritte in den einzelnen Gebie-
ten vorweisen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Prozesskettensimulation
und -optimierung, multiskaliges Materialdesign und Herstellung und Eigenschaften
von Strukturbauteilen, Werkzeugen und elektrischen Komponenten aus gradierten
Materialien oder Werkstoffverbunden.
Im Bereich der Prozesskettensimulation wurde in den letzten Jahren umfangrei-
ches Know-how aufgebaut. So können bereits in verschiedenen Anwendungsfeldern
hintereinander ablaufende Prozessschritte zusammenhängend simuliert werden,
beispielsweise um damit lokale Eigenschafts- und Eigenspannungsverteilungen
vorherzusagen. Teilweise werden die Methoden bereits in der Industrie sowohl zur
Optimierung komplexer Fertigungsabläufe als auch zur Auslegung und Verbesserung
von Strukturbauteilen, Werkzeugen und elektrischen Komponenten verwendet. Das
multiskalige Materialdesign vom atomaren Aufbau bis zur Komponente ist eine neue
Basis für die Entwicklung leistungsfähigerer Materialien – vorwiegend Stahlwerkstof-
fe, aber auch Keramiken und Schichten, die sich bereits in der industriellen Umset-
Bericht der Geschäftsführung