mcl_gb_2013_web - page 23

23
FORSCHUNGSPROGRAMM
COMET K2 MPPE
Highlights
mikrostrukturelle Prozesse im atomaren sowie im Nanometerbereich zurückzufüh-
ren, welche durch die Beigabe von Legierungselementen wie Chrom, Molybdän und
Vanadium gezielt beeinflusst werden.
Aufgabe der Wärmebehandlung ist es also die Druckgussformen für den Serienbe-
trieb fit zu machen. Paradoxerweise stellt jedoch genau die Wärmebehandlung selbst
die allergrößte thermische und mechanische Belastung dar, was wiederum das Mate-
rials Center Leoben (MCL) ins Spiel bringt. Die Beschreibung des gesamten Wärme-
behandlungsprozesses wird am MCL sowohl durch eine gründliche experimentelle
Werkstoffcharakterisierung mittels Versuchswärmebehandlungen unter realen Be-
dingungen als auch unter Einsatz modernster Simulationsmethoden auf Mikro- und
Makroebene durchgeführt. Dadurch ist es möglich, die während der Wärmebehand-
lung auftretenden Belastungen numerisch zu berechnen und genaue Vorhersagen
über die örtliche und zeitliche Entwicklung von ungünstigen Spannungszuständen
und die Härteentwicklung treffen zu können. Die numerische Berechnung der wäh-
rend der Wärmebehandlung auftretenden mikrostrukturellen Vorgänge ermöglicht
an die Geometrie angepasste individuelle Wärmebehandlungsprozesse und das De-
sign von optimierten Formen. Dadurch lässt sich einerseits das Brechen von Formen
während des Härtens gezielt vermeiden, andererseits lassen sich damit die Lebens-
dauer der Formen und die Qualität der Druckgussbauteile steigern. Insgesamt wird
damit die Wirtschaftlichkeit des Produktionsprozesses Druckgießen gesteigert.
Impakt
Durch die Erkenntnisse aus diesem Projekt wird einerseits das Risiko von Rissbildun-
gen und Brüchen der Formen während der Wärmebehandlung drastisch gesenkt. An-
dererseits wird die Lebensdauer dieser Formen im Einsatz durch das maßgeschnei-
derte Gefüge und die damit verbundenen verbesserten mechanischen Eigenschaften
erhöht. In einem durch immer schnellere Produktionszyklen und beständigem Preis-
druck gekennzeichneten Automobilsektor stellt dieses vom Materials Center Leoben
entwickelte Know-how für die Georg Fischer GmbH ein wichtiges Werkzeug dar, um
international wettbewerbsfähig zu bleiben und die heimischen Arbeitsplätze in Alten-
markt zu sichern.
Durch Druckguss-Technologie hergestellte Bauteile in einem PKW (Quelle: GF Automotive)
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...76
Powered by FlippingBook