Induktive Wärmebehandlung bietet diverse Vorteile gegenüber der herkömmlichen Ofenwärmebehandlung wie z.B. kürzere Prozesszeiten. Da die optimale Einstellung der Prozessparameter der induktiven Wärmebehandlung komplex ist, verfügt das MCL über zwei Einrichtungen zur physikalischen Simulation von Induktions-Wärmebehandlungsprozessen: eine Labor-Induktionsanlage und ein Abschreckdilatometer mit induktiver Erwärmung.

Damit ist es möglich im Labormaßstab die Einflüsse schneller Aufheizprozesse auf das Gefüge sowie auf mechanische Eigenschaften anhand von realen, achsensymmetrischen Bauteilen zu charakterisieren. Gekoppelt mit Finite Elemente Simulation können dann Prozessparameter evaluiert und abgestimmt werden, um die schnelle Wärmebehandlung auf das betrachtete Material und andere Querschnitte anzupassen.

Im Vordergrund der derzeitigen grundlegenden Forschungstätigkeiten stehen vor allem die Auswirkungen der kurzen Interaktionszeiten bei Austenitisierungs- und Anlassprozessen auf die Mikrostrukturentwicklung und die daraus resultierenden mechanischen Eigenschaften eines 50CrMo4-Vergütungsstahls.